Albumname: Danzig
Musikrichtung: Rock
Erscheinungsjahr: 1988
Label: american
Herkunft: USA
Website: http://www.danzig-verotik.com
Herzlich willkommen zu einem weiteren New Rock Review!
Das heutige Album zählt wieder 25 Lenze und zählt für mich
auch zu einem Klassiker, da dieses Album in seiner Produktion und seinem
Songwriting wirklich etwas zu bieten hat. Es handelt sich um das Debütalbum des
ehemaligen Misfitssängers Glenn Danzig – das Album nennt sich wie die Band -
„Danzig.“
Das Album startet mit dem Titel „Twist of Cain“ und ist beim
ersten hinhören wirklich nicht gerade das Non-Plus-Ultra, aber nachdem man den
Titel einige Male durch laufen lässt, wird erst klar wie viele Details sich im
dezent gehaltenem Klangspektrum des Titels verbergen. Der charakteristische
Gesang ist natürlich ein Markenzeichen, aber die ehrliche Gitarre ist meiner
Meinung nach eines der Haupteigenschaften des damals geformten Danzig-Sounds.
Der Übergang zu „Not Of
This World“ ist kaum hörbar, wenn man das Album nur nebenher plätschern
lässt. Aber die Art zu Singen wird etwas leidenschaftlicher und Klampfe
sowie das Schlagzeug treiben den Puls hoch, ohne zu matschen. Da kann sich die
eine oder andere Band noch eine Scheibe abschneiden – auch nicht zu verachten ist
das sehr bluesige Solo und das immer wiederkehrende Riff. Das bleibt schon mit
einem Lächeln im Gesicht und einem Enterhaken im Hirn hängen.
Es folgt ein sehr düsteres Riffing – „She Rides“. Wow, da
hat jemand den Blues aus einem Sangriaeimer gesoffen und einen schön groovigen
Song gebastelt, der einfach nur fesselt. Eine klasse Low-Tempo-Nummer mit, für
mein Empfinden, perfekt abgestimmten Klanggefüge aus Gitarrenriffing,
Schlagzeuggepolter, Hauptgesang und dem unscheinbaren
„Oooooohhooooohhhh“-Backgroundgesang. Es folgt ein Song der zwar gesanglich
keine Abstriche zum Vorgängertitel macht, aber im Gesamtpaket keine wirkliche
Ohrenfreude aufweist, außer das etwas stärker verzerrte Solo und die etwas
abwechslungsreichere Songstrukturierung, die erst am Schluss explodiert.
Trotzdem keinesfalls schlecht.
„Am I Demon“ ist ein Song der dann wieder die Parallele zum
Metal zieht. Die Beats gehen hoch, das Schlagzeug und das Riffing schlagen
einen etwas härteren Ton an – der Titel ist für diese Dekade kein Highlight und
wird vom folgenden Song „Mother“ einfach in den Schatten gestellt. Dass sich
das Aushängeschild für Danzig bereits auf dem Debüt findet ist vielleicht auch
auf seine Erfahrung im Musikbusiness zurückzuführen. Mit dem Sound haben die
Kerle wirklich den Zahn der Zeit getroffen und sind mit dem Titel auch stets
bei irgendwelchen Multimediaspielen vertreten. Der Song hat was mystisches und
scheint seinen Charme auch nicht zu verlieren – 25 Jahre sind ja schon eine
Hausnummer.
Da wirkt „Possession“ schon fast wie eine Schlaftablette und
reißt in der Albumkonstellation so keinen vom Hocker. Der Titel gehört auch
separat nicht zu meinen Lieblingen. Das will ich aber nicht negativ zu Buche
halten und betrachte ihn einfach als notwendigen Lückenfüller, denn diesem
Titel kann man sicherlich auch etwas abgewinnen.
Tja, da ist es fast Schade, dass „End Of Time“ jetzt auf den
ersten Blick nicht gerade die Kohlen aus dem Feuer holt... aber man hört sich
so ein Album ja nicht nur einmal an, sondern es bedarf stets mehrerer Durchläufe um sich in ein Album einzufühlen. Und so macht sich die Soundwand irgendwie
dann doch bezahlt, denn die Lead- und die Rhythmusgitarre klingen sehr
sphärisch und bedrohlich. Gesanglich kann man wieder nichts sagen – entweder
man mag ihn oder nicht. Das Solo ist zwar nicht grad spektakulär, aber die
klangräumliche Trennung ist für mich ein riesiger Pluspunkt. Dazu servieren die
Herren eine sehr gelungene Percussionauswahl, sodass sich dieser Titel, dann
schon auch zu einem Hit entwickelt.
Der folgende Titel „The Hunter“ erinnert mich vom
Gitarrenrhythmus an "Winter Retreat" von Judas Priest, aber das hat nichts mit
geistigem Diebstahl oder ähnlichem zu tun. Auch bei unzähligen anderen Bands kann man Parallelen ziehen. Der Titel rockt gut und lässt
mitwippen, aber bleibt nicht so sehr im Kopf.
Und da kommen wir auch schon zum letzten Titel der Danzig –
„Evil Thing.“ Der hat meiner Meinung nach noch mal so richtig dicke Nüsse. Die
Gitarrenspur ist schon so „geil“, dass man mit dem Kopf wackelt - aber der Hammer ist dann noch der Gesang!
Das ist schon nahe am R&B, da geht das Herz in Flammen auf, denn hier
steppt ein letztes Mal der Bär!
Ich bin zufrieden und genieße ein weiteres Mal die
Highlights des Albums.
Danke fürs Lesen und...
...bis bald, sagt der Ron!
Hörtipps: Not Of This World, She Rides, Mother, Evil Thing
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Twist Of Cain
02. Not Of This World
03. She Rides
04. Soul On Fire
05. Am I Demon
06. Mother
07. Possession
08. End Of Time
09. The Hunter
10. Evil Thing
02. Not Of This World
03. She Rides
04. Soul On Fire
05. Am I Demon
06. Mother
07. Possession
08. End Of Time
09. The Hunter
10. Evil Thing
Besetzung:
Vocals: Glenn Danzig
Bass: Eerie
Von
Leadguitar: John
Christ
Drums: Chuck
Biscuits